Blog-Burn-out: 4 Quicktipps, um dein Blog dennoch am Laufen zu halten

Blonde Frau mit zerstausten Haaren schaut auf eine alte Schreibmaschine und hat viele Gedanken im Kopf, die um sie herum schwirren.

Mich hat es erwischt: Blog-Burn-out. 

In den letzten Monaten war es ziemlich ruhig auf bloggerabc. Zwar habe ich wieder angefangen, regelmäßiger zu bloggen, aber von einer kontinuierlichen Veröffentlichung an jedem Mittwoch so wie in den letzten 2 Jahren bin ich weit entfernt.

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ (John Lennon)

Wer kennt solche Zeiten nicht? Wer beruflich und privat gerade stark eingeschränkt ist und Prioritäten setzen muss, der lässt sein privates Blog dann auch mal ruhen. Doch wie sieht es aus, wenn du d(ein) Unternehmens-Blog beruflich führst? In diesem Fall besteht für dich häufig nicht die Möglichkeit, eine Blogpause einzulegen. Was kannst du also tun, um trotz Stress, Müdigkeit und Motivationsloch weiter deine Artikel zu veröffentlichen, ohne dass sie an Qualität einbüßen?

In diesem Artikel schreibe ich von meinen Erfahrungen und gebe dir Tipps und Empfehlungen, wie ich bloggerabc weitergeführt habe, als mir die Energie und Zeit fehlte, um regelmäßig eigene Beiträge zu veröffentlichen.

1. Gastbeiträge: Der Klassiker geht immer

Der Klassiker für neuen Content sind Gastbeiträge. Dieses Format ist nach wie vor meine absolute Empfehlung, wenn es darum geht, „schnell“ an frischen Content zu kommen. In meinem Fall verfüge ich über ein gutes Netzwerk an erfahrenen Bloggern. Bei einer Anfrage an drei ausgewählte Leute habe ich von jedem eine Zusage erhalten. Damit war ich schnell safe, was die Planung der nächsten Artikel betraf. Einmal kurz abgesprochen, bekam ich tolle Beiträge, die ich kurzfristig veröffentlichen konnte.

Damit du diese Vorgehensweise umsetzen kannst, empfehle ich dir, im Vorfeld zu überlegen, welche Themen du gerne auf deinem Blog hättest, und erst dann die entsprechenden Personen anzufragen. Wenn du bereits einen konkreten Themenwunsch hast, dann ist es für den Ersteller einfacher, etwas für dich zu schreiben, weil er direkt loslegen kann. Unter Umständen kannst du das Thema auch offenlassen und der Blogger hat bereits etwas in der Pipeline. Beides funktioniert.

Besser ist es jedoch, wenn du ein Thema benennst, denn du weißt am besten, welche Themen bei dir gut funktionieren, welche dir noch fehlen und welche du bereits ausreichend besprochen hast. Wenn du dir unsicher bist, wie du an Gastbeiträge kommst und worauf du achten solltest, dann empfehle ich dir meinen Artikel „Du willst gute Gastbeiträge? Dann gib die Regeln vor!“

Pro-Tipp: Gib den Autoren einen Redakteurszugang zu deinem Blog und briefe sie, wie du die Formatierung wünscht. Dann können sie die Artikel selbst einstellen und vorbereiten. Das spart dir Zeit, Arbeit und Energie. Am Ende musst du nur kurz überprüfen, ob alles stimmt, und auf „Veröffentlichen“ klicken. Fertig.

2. Content Recycling: Aktualisiere deine alten Beiträge

Bereits erschienene Blogposts haben einen großen Vorteil. Sie sind fertig und kosten weniger Zeit. Sie können einfach überarbeitet werden. Es geht oft schneller, einen bestehenden Artikel zu aktualisieren, als einen Beitrag komplett neu zu schreiben. Dazu kommt, dass dein Post im Idealfall schon formatiert ist (das dauert immer am längsten), Links sind gesetzt, Bilder ausgesucht, eingefügt und die Alt-Tags beschriftet. Dafür brauchst du also keine Zeit mehr aufzuwenden.

Mein Tipp ist: Recherchiere 10 Minuten nach neuen Inhalten und Quellen zu deinem alten Post und prüfe, an welcher Stelle du sie unterbringen kannst und solltest. Was ist in dem Artikel veraltet? Aussagen von dir, Links, das Fazit? Was immer es ist, du kannst es einfach abändern. Insgesamt brauchst du vielleicht 30 Minuten, wenn du noch Korrektur liest bzw. lesen lässt und die Anmerkungen einarbeitest.

So hast du in kurzer Zeit frischen Content, der an weiterem Mehrwert für deine Leser gewonnen hat. Und du hast einen Artikel, der vielleicht sogar noch länger geworden ist als vorher. Je länger deine Artikel sind, desto länger hältst du deine Leser auf deinem Beitrag und Blog – Mehrwert vorausgesetzt. Und das wiederum zählt in deine Suchmaschinenoptimierung ein, weil du deine Absprungrate damit niedrig hältst. Mehr zum Thema Content Recycling und Seo habe ich in den Artikeln „Content-Recycling: Mehr Reichweite durch alte Inhalte“ und „Alte Blogbeiträge optimieren: Warum und wie du das tun solltest“ sowie in meiner Reihe „Top-Seotipps für dein Blog“ geschrieben. Darin findest du weitere Tipps und Anleitungen, wie du deine Beiträge konkret aktualisieren und aufbereiten kannst.

3. Newsinhalte statt langer Artikel

Ich habe das noch nicht umgesetzt, es steht aber bei mir auf der To-do-Liste: aktuelle News aufführen und meinen Lesern zur Verfügung stellen. Solche Texte müssen nicht lang sein. Teaser das Thema an und verlinke auf die Quellen. Wenn du dann noch Quellen aus deinem persönlichen Netzwerk verwendest, hast du sogar eine Art Content Curation umgesetzt. Warum nur eine Art? Content Curation bedeutet in der Regel, die Inhalte und Meinungen von anderen aufzunehmen und in deinen Artikel zu integrieren.

Beispielsweise weil eine Aussage deine These unterstreicht oder ihr widerspricht. Mehr dazu habe ich in den Beiträgen „Content Curation: Mit fremden Inhalten Anerkennung bekommen“ und „Content Curation und Netzwerken: So rankst du besser bei Google“ geschrieben. Eine bloße Verlinkung allein ist noch keine formvollendete Content Curation, aber sie führt deine Leser auf die Quellen in deinem Netzwerk.

Kurzum: Mit dem Nennen und Verlinken deiner Kollegen schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Zum einen kannst du den Quellen vertrauen. Das fördert die Community und du zeigst, dass du dich in der Branche auskennst. Perfekt! Die Absätze sind schnell gemacht und ein Titelbild findest du zum Thema „News“ auch ratzfatz. Ich würde sagen, alles in allem solltest du nicht länger als 30 bis 40 Minuten verwenden, um auf diese Weise einen fertigen Artikel zu haben.

4. Best-of-Artikel sammeln und anbieten

Wenn du Artikel hast, die gut laufen, dann mach daraus eine „Best-of“-Aufstellung. Beispielsweise „Das Beste zum Thema SEO oder unter dem Titel „Die besten Artikel aus dem Monat XY/Quartal/Jahr 2017“. Die Artikel listest du schnell mit Headline und Teaser auf. Fertig. Damit förderst du dein Linkbuilding und bringst deine Artikel nochmal in Erinnerung. Vielleicht fügst du zusätzlich eine Infografik für die Optik ein. Das war’s dann aber auch.

Fazit

Manchmal darf es auf dem Blog quick & dirty gehen, wenn es die Situation erfordert. Wichtig dabei ist immer, dass der Mehrwert für die Leser erhalten bleibt. Die von mir aufgelisteten vier Tipps lassen sich schnell und kurzfristig umsetzten. Sie sollten jedoch – meiner Meinung nach – nicht zur Regel werden. Es geht darum, eine kurzfristige Abhilfe für dich zu schaffen.

Und ganz ehrlich: Wenn es bei dir länger dauert, bis du wieder im Flow bist oder sein kannst, dann spricht auch nichts dagegen, die Situation deinen Lesern offen zu kommunizieren. Viele Bloginhaber machen beispielsweise eine Sommer- und/oder Weihnachtspause. Diese kommunizieren sie transparent und dann geht es zum angekündigten Zeitpunkt weiter. Auch das ist eine Option.

Natürlich ist das für ein Corporate Blog nochmal eine andere Sache als für dein privates Blog – so wie bloggerabc es für mich ist, obwohl es mein berufliches Standbein ist. Darum habe ich mir in den letzten Monaten und Wochen nur kurze Pausen gegönnt. Für mich war das gut zu verkraften und meine Leserzahlen haben nicht gelitten. Dafür habe ich auch 2,5 Jahre vorgearbeitet und jeden Mittwoch regelmäßig veröffentlicht, das muss ich dazu sagen.

Ich hoffe, die Tipps haben dir weitergeholfen. Wenn du noch Empfehlungen für schnelle und kurzfristig umsetzbare Blogartikel hast, dann schreib sie mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich auf deine Erfahrungen!

Urheber Titelbild

Kommentare
(7)

  1. Pingback: Wissens-Schatz Social Media: 25.08.2017 - B2N Social Media

  2. Oliver

    Also die Ideen und Anregungen sind echt super, vor allem die Gastbeiträge und das Content Recycling. Ich glaube aber das viele, je nachdem in welcher Nische man unterwegs ist nicht gleich so viele Leute kennt die einem so behilflich sein können, sowas muss ja auch erst mal aufgebaut werden. Eine Alternative wäre Textbroker, wobei ich da nicht wirklich ein Fan von bin.

    Zum Content Recycling: Kann es nicht sein das dadurch das Ranking beschädigt wird wenn man alte Artikel in dieser Richtung ändert? Ist auf jeden Fall sehr interessant der Gedanke.

    Für zukünftige Blogs werde ich das einmal im Hinterkopf behalten.

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Hallo Oliver,
      danke für dein Feedback. Sobald man ein bisschen in der Bloggerszene unterwegs ist und selbst bloggt, dann findet man schnell raus, wen man vielleicht für einen Gastbeitrag ansprechen könnte. Oftmals helfen auch die Facebookgruppen für Blogger weiter, dort kann man seine Frage öffentlich stellen und jeder ist froh, wenn er für seinen Beitrag einen Backlink bekommt. ; )
      Durch das Content Recycling wird das Ranking nicht beschädigt. Man nimmt dafür bereits veröffentlichte Artikel, deren URL bereits von Google indiziert wurde. Alles was du machst ist den Inhalt zu überarbeiten und ihn zu aktualisieren. Das ist etwas was Google sehr schätzt, denn es will den bestmöglichen Inhalte für seine User. Damit einher geht zum Beispiel das Ersetzen nicht mehr funktionierender Links oder das Ergänzen von Content mit zusätzlichen Formaten. Hat also nur Vorteile. ; )

      Viele Grüße Daniela

      antworten
      1. Oliver

        Hallo Daniela,

        ahh, verstehe. Die „aha“ Momente sind einfach toll wenn man wieder was neues mitbekommen hat 😛

        Danke für den Beitrag und deine Antwort

        antworten
  3. Stefan

    Hallo Daniela,

    ich denke es hilft, in „guten“ Zeiten schon daran zu denken, dass es einmal weniger werden kann. Sprich vorschreiben und Themen sammeln.
    Ich selbst hatte in den letzten fast 11 Jahren immer wieder mal Phasen, wo es kaum bis gar keinen neuen Content im Blog gab. Das ist auch nicht schlimm, denke ich.

    Ansonten können kurze Artikel zu Themen, die man irgendwo anders aufgegriffen hat, helfen, um etwas zu veröffentlichen. Quasi als Kurzantwort zu einem anderen Blogartikel mit persönlicher Meinung. Der kann dann durchaus kurz ausfallen und kommt deinem Punkt 3 recht nahe.

    Viele Grüße
    Stefan

    antworten
    1. Daniela Sprung

      Hallo Stefan,
      danke für dein Feedback. Vorproduzieren ist immer gut. Leider habe ich das nur einmal geschafft und dann nie wieder. 😀 Ich finde es auch nicht schlimm mal keinen Beitrag zu haben. Die Frage ist natürlich immer, welchen Anspruch habe ich für mein Blog und was will ich erreichen. Natürlich verzeihen es die Leser eher, wenn mal für eine Phase keine Artikel kommen, wenn sie bereits Vertrauen in das Blog gefasst haben und wisse, dass es eine Ausnahme ist. Und ich glaube, je transparenter man die Situation kommuniziert desto weniger Probleme gibt es.

      Deine Anregung zu meinem dritten Punkt in der Auflistung finde ich gut. Ich glaube, dass man damit auch einen guten Mehrwert leistet besonders wenn Inhalte aufgegriffen werden, die nicht jeder auf dem Schirm hat.

      Viele Grüße
      Daniela

      antworten

Hinterlasse deinen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert