Onlinekommunikation ist aufwendig, wenn du sie professionell gestalten willst. Und das willst du, auch als Blogger und Bloggerin, denn die meisten Menschen informieren sich heute online und treffen dort ihre (Kauf-)Entscheidung.
Google entwickelte dafür den Begriff „Zero Moment of Truth“, der Nullmoment der Entscheidung, der besonders für Corporate Blogs ein große Bedeutung hat.
Noch bevor der potenzielle Kunde überhaupt mit dem Unternehmen in Kontakt getreten ist, trifft er online seine Entscheidung. Dabei setzt er auf Inhalte, die er oder sie im Netz findet, Erfahrungsberichte und Rezensionen. Wenn er dich und deine Produkte oder Dienstleistungen online nicht findet oder du ihm nicht die Informationen lieferst, die er sucht, bist du automatisch aus dem Rennen. Außer deine Marktnische ist so winzig, dass du der einzige Anbieter bist – was allerdings immer unwahrscheinlicher wird.
Wie Onlinekommunikation auf deinen Erfolg einzahlt
Content Marketing – genau das ist das Zauberwort der letzten Jahre, das immer wieder im Zusammenhang mit Corporate Blogs auftaucht. Egal, wie (falsch) dieser Begriff auch definiert und beschrieben wird, letzten Endes ist es total simpel. Ich bediene mich dabei gerne der Definition von Marcus Sheridan: They ask, you answer (Sie fragen, du antwortest).
Kann es wirklich so einfach sein?
Es ist so einfach. Die Frage ist nur, ob du bereit bist wirklich alle Fragen ehrlich zu beantworten un in einen Dialog zu treten.
Der Erfolg von Unternehmensblogs und Content Marketing, die diesen Zero Moment of Truth nutzen, basiert zu einem großen Teil (aber nicht ausschließlich) auf Dialog und Vertrauen. Kommunikation im Social Web, anwesend sein, hilfreich sein, Beziehungen aufbauen. Darauf kommt es an! Es funktioniert – und das haben schon viele Unternehmen, aber auch Selbstständige und Hobby-Blogger bewiesen.
Kommunikation und Beziehungsaufbau zu deiner Zielgruppe passiert aber nicht nebenbei. Wenn du Erfolg haben willst, musst du professionell auftreten und konsequent handeln.
Ist das aufwendig? Ja. Sehr sogar.
Ganz besonders dann, wenn du ein Klein- und Mittelständisches Unternehmen führst oder Selbstständiger bist und neben deinem Blog auch noch dein Unternehmen zu leiten und Kunden zu betreuen hast.
Dennoch gibt es Schrauben, an denen du drehen kannst und solltest, wenn du dir das Leben einfacher und deine digitale Kommunikation professioneller und effektiver gestalten willst.
Woher ich das weiß? Weil ich für mich und mit meinen Kunden arbeite. In diesem Beitrag teile ich mit dir meine Erfahrungen und gebe dir meine fünf bewährte Tipps weiter, damit deine Onlinekommunikation ein Erfolg wird.
Habe einen Plan: Ziele, Zielgruppen, Botschaft
Wundert dich das?
Gute Planung ist der halbe Erfolg. Egal, wie abgedroschen diese Aussage in deinen Ohren klingt, Tatsache ist – es stimmt! Ich habe Konzeption und Strategieentwicklung nicht aus Boshaftigkeit auf ein Podest gestellt und zum zentralen Thema meines Blogs und meiner Arbeit gemacht. Ich bin mir sicher, wenn nur alle wüssten, wie viel Arbeit uns das Entwickeln von Kommunikationsstrategien erspart, wären ganz viele (Corporate) Blogger leidenschaftliche Strategen.
Die Konzeption von digitalen Kommunikationsmaßnahmen ist nicht kompliziert, aber umfassend. Daher findest du auf meinem Blog dazu einiges an Hilfestellung.
Ab und an erreicht mich die Frage: Brauche ich wirklich den ganzen Prozess, von der Situationsanalyse bis zur Budgetierung?
Die kurze Antwort: Ja.
Ich lasse mich zur Not zu einem Minimalkonzept hinreißen, aber nur als Übergangslösung und Arbeitsgrundlage. Du wirst ohnehin schnell feststellen, dass du den gesamten Konzeptionsprozess brauchst, um wirklich gute Ergebnisse zu sehen.
Wenn ich mich auf drei Punkte beschränken müsste, die besonders für Bloggerinnen und Blogger relevant sind, dann sind das: Ziele, Zielgruppen und Kernbotschaft.
Arbeite diese drei Bereiche fundiert aus und du hast die Weichen für den Erfolg deines Blogs gestellt.
Schaffe Inhalte, die einen Unterschied machen!
Noch so ein No-Brainer, ich weiß, aber du kannst dir gar nicht vorstellen wie viele Blogger unnötig viel Zeit und Geld in Inhalte investieren, die an ihren Zielen und Dialoggruppen vorbeigehen. Das ist total schade, nicht nur für deinen Geldbeutel!
Wenn du immer nur semi-relevante Inhalte raushaust, sinkt das Interesse deiner LeserInnen und auch die Interaktionen auf Social Media werden rapide nachlassen. Je genauer du die Menschen kennst, die du erreichen willst, ihre Herausforderungen, Wünsche und Fragen, desto besser kannst du auf sie eingehen – und das ist dein Ziel. Denn bei jedem Stück Content sollten sich deine Leser denken: „Wow, das ist nur für mich geschrieben!“
Sei daher thematisch relevant, direkt und menschlich! Zeige auch immer deine eigenen Herausforderungen, sprich über Fehler, die du gemeistert hast. So wie Daniela neulich auf Facebook, als sie versuchte ein Live-Video und ihre Podcast-Aufnahme zu kombinieren. Ich fand es genial! So authentisch und sympathisch.
Trau dich! Biete deinen LeserInnen Anknüpfungspunkte, Situationen, in denen sie sich auch selbst wiedererkennen. Das macht relevante Inhalte aus!
Miss, was gemessen gehört.
Wenn du, wie oben erwähnt, deine Ziele definiert hast, solltest du dir auch überlegen, wie du diese messen willst. Ich selbst bin kein Daten-Junkie, aber gute Messwerte zeigen dir nicht nur, ob du auf einem guten Weg bist, sondern bieten dir oft wertvolle Einblicke – in die Performance deines Blogs und in das Verhalten deiner Leserinnen und Leser.
Wenn du einfach so ins Blaue hineinbloggst, könntest du viele gute Chancen verpassen!
Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich auf meinem Blog festgestellt, dass viele BesucherInnen über das Keyword Kommunikationskonzept auf meiner Seite landen. Ich war erstaunt und habe mir dieses Thema etwas genauer angeschaut, um festzustellen, dass es online nur wenige hilfreiche Quellen gibt, die dabei unterstützen, ein gutes Konzept auf die Beine zustellen.
Also habe ich diese Lücke genutzt und mehrere Beiträge zu den einzelnen Schritten eines Kommunikationskonzeptes erstellt. Die Leserinnen und Leser bleiben so nicht nur länger auf meiner Seite, es entsteht auch eine erste vertrauensvolle Bindung. Sie hinterlassen Kommentare, abonnieren meinen Newsletter und stellen häufiger Fragen. So lerne ich meine LeserInnen noch besser kennen.
Solche Erkenntnisse und Entwicklungen wünsche ich dir auch! Lege deine Ziele daher vorab klar fest und vergiss nicht regelmäßig zu kontrollieren, ob du diese erreichst. Halte auch immer Ausschau nach noch ungenutztem Potenzial!
Mache dein Smartphone zur mobilen Effektivitätsmaschine
Oft verlieren wir viel Zeit mit Warten. Du kennst das bestimmt. Zwischen zwei Terminen, während du auf die Bahn wartest usw. Was tun sehr viele Menschen – mich eingeschlossen – in diesen Situationen? Sie ziehen ihr Smartphone aus der Tasche!
Wenn du es schaffst, einen Teil deiner Onlinekommunikation mit dem Smartphone abzuwickeln, wirst du vieles „on the go“ erledigen können: ob zwischen Terminen, im Wartezimmer des Arztes oder wenn dir gerade spontan etwas einfällt.
Unterschätze niemals das Potenzial von vielen, aneinandergereihten Minuten – so kommen in einer Woche schnell einige Stunden zusammen.
Wichtig ist, dass du einen Plan hast und weißt, welche Dinge anstehen und dich deinem Ziel näher bringen. Dafür gibt es oben Schritt 1. Ohne Plan wird es einfach nichts. Du findest dich nur auf Facebook oder Twitter wieder, wo du deine Minuten totschlägst, statt sie produktiv zu nutzen. Das ist nicht das Ziel.
Was ich besonders gerne am Smartphone mache, ist mich zu vernetzen: Ich retweete, like, kommentiere, schaue auch immer wieder zu relevanten Facebook-Gruppen. Dabei will ich immer hilfreich sein und nützliche Kommentare oder Hinweise hinterlassen. Es geht daher auch hier immer um die Qualität meine Arbeit.
Die Mobilität, die mir mein Smartphone bietet, nutze ich auch gerne zur Weiterbildung und Inspiration, zum Beispiel über Podcasts. Auch für das Sammeln von Content-Ideen, ist das Handy bestens geeignet. Vergiss dabei aufs Tippen, nutze stattdessen Sprachnotizen und die Diktierfunktion!
Delegiere!
Du kannst und sollst nicht alles alleine machen. Das geht nicht, besonders wenn du für ein größeres Unternehmen bloggst. Du hast Talente und Fertigkeiten in bestimmten Bereichen, während dir manche To-Dos überhaupt nicht liegen. Statt Stunden an Aufgaben zu verlieren, die dir nicht liegen, solltest du diese Punkte lieber an andere auslagern.
Meine zwei Lieblingsbeispiele sind Buchhaltung und Grafik. Für beide Bereiche habe ich tatkräftige Hilfe, die ich nicht mehr missen will.
Was das kostet? Weniger, als die Zeit die ich beim Versuch es selbst zu machen verschwende. Außerdem sieht es bei mir nicht annähernd so aus, wie ich das gerne hätte. Also, weg damit!
Natürlich kostet professionelle Hilfe etwas. Die eigentliche Frage ist jedoch, ob diese Hilfe ihren Preis wert ist.
Mein Tipp: Wenn du mit deinem Blog finanzielle Ziele verfolgst oder du ihn im Rahmen deines Content Marketings nutzt, würde ich nicht länger darüber nachdenken, sondern am besten sofort anfangen zu delegieren.
Ein erfolgreicher Blog geht weit über das Bloggen hinaus. Je dichter das Terrain und je mehr Inhalte online aufkommen, desto wichtiger ist die Kommunikation, die deinen Blog begleitet. Dabei geht es aber meiner Erfahrung nach nicht um das Mehr an Kommunikation, sondern um das Verstärken der richtigen Kommunikation. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Tipps zeigen, wie du das effizient und nachhaltig schaffst.
Ivana ist Trainerin und Mentorin für digitale Unternehmenskommunikation. Sie bringt UnternehmerInnen und Selbstständige mit effektiven Kommunikationsstrategien zu messbaren Erfolgen. Mehr über Ivana findet sich auf ihrer Webseite und Blog keen-communication.com
Pingback: Wie du mehr Zeit in der digitalen Unternehmenskommunikation findest - KEEN COMMUNICATION
Vielen Dank für diese tollen, hochwertigen Tipps. Ich blogge auch seit langem und habe auf diesem Weg einige Fehler oder sollte ich besser sagen Lernerfahrungen gemacht und ich kann ihren Ausführungen nur beistimmen. Gerade als „kleine“ Firma oder Einzel-Unternehmerin hat man die Chance, die Beziehungen sehr persönlich zu machen, das ist ein Riesen Vorteil gegenüber den standardisierten Dingen größerer Unternehmen, den wir oft gar nicht sehen, weil uns der Drang nach Perfektion übermannt (oder -fraut) Deshalb ist es ja auch so wichtig, seine Zielgruppe genau zu treffen.
Liebe Grüße
Martina Baehr
Schön, dass meine Tipps weiterhelfen! 🙂
Gerade bei Klein- und EinzelnunternehmerInnen macht es Sinn sich auf das Wesentliche zu beschränken, aber dafür dann Vollgas zu geben. So kommt man effektiv und effizient an sein Ziel.
„Fehler“ gibt es ja nicht wirklich, es sind, wie Sie sagen, Erfahrungswerte. Wichtig ist, dass man dann die richtigen Schlüsse daraus zieht und sein Vorgehen dementsprechend anpasst.
Ich hoffe, wir lesen uns noch öfter!
Beste Grüße,
Ivana
Hallo,
sehr interessant und hilfreichst.
Klar kann man alles delegieren, aber wo finden? Also wo findet man einem Helfer im Internet? Ich meine Seiten oder Web-Service
Servus Eugen,
vielen Dank!
Ja, da triffst du definitiv einen Nerv, denn gute (virtuelle) Assistenten zu finden, ist nicht einfach. Es gibt einige VA-Agenturen, bei denen zu deine Suche starten kannst. Die besten Erfahrungen habe ich aber mit Leuten aus meinem Netzwerk gemacht. Entweder sind sie selbst Profis in einem Bereich, der mir nicht liegt, oder aber sie kennen jemanden, der zu mir passen würde.
Gerade dieser Punkt, dass die Zusammenarbeit gut klappt, ist entscheidend und braucht meist auch etwas Zeit.
Am besten einfach im Netzwerk fragen und sich tolle Menschen empfehlen lassen!
Liebe Grüße
Ivana