Mit dem Blog Kunden gewinnen

Das Blog gilt als der Oldschool-Marketing-Kanal und wird im Content-Marketing beziehungsweise in der Marketingstrategie gerne hintangestellt. Hauptsächlich mit der Begründung, dass es viel Arbeit ist und wenig Erfolg verspricht. Wer mich kennt, weiß, dass ich das nicht nur für völligen Quatsch halte, sondern auch gerne Gegenbeispiele bringe, die zeigen, was ein Blog alles leistet. Schon allein die Tatsache, die eigene Plattform zu nutzen, um Suchmaschinenoptimierung zu betreiben, und nicht das Budget ausschließlich in Social Media zu investieren, sollte jedem Marketer und der Geschäftsführung einleuchten.

Wenn sogar die Fachzeitschrift Horizont einen Facebook-Experten wie Thomas Hutter fragt, warum er seit 11 Jahren auf sein Blog setzt, und seine Antwort lautet: „Blogs schaffen in einem Thema eine gute Sichtbarkeit und häufig funktionieren Blogs auch in der Suchmaschine sehr gut und Inhalte werden einfach indexiert. Der Aufwand darf aber nicht unterschätzt werden. Legt ein Unternehmen genügend Ressourcen in ein Blog, kann neben einer guten Sichtbarkeit in den Suchmaschinen häufig auch eine Themenführerschaft erreicht werden – das Unternehmen wird in einem Thema relevant.“

Ein Blog kann eine Marke unterstützen, eine Marke sein, Karrieren ermöglichen und den Grundstein einer Unternehmensgründung legen. Ein Blog ist so viel mehr als es einzelne soziale Netzwerke sein können. Die Frage ist nur, wie man es richtig angeht.

Valerie Wagner von Text und Podcast ehemals Hotel-O-Motion hat es meiner Meinung nach richtig gemacht. In ihrem Gastartikel spricht sie darüber, warum sie ihr Blog startet, sie inzwischen mit ihrem Thema deutschlandweit einmalig ist und damit Kunden generiert.

Valerie Wagner ist eine Frau mit kurzen dunklen Haaren. Sie trägt ein rotes T-Shirt und einen Rucksack. Ihr gehört das Blog HotelOMotion und damit gewinnt sie Kunden.

Als ich 2016 meiner Herzensbranche, der Hotellerie, aus unterschiedlichen Gründen den Rücken kehrte, wollte ich mein Wissen nicht für mich behalten. In den damals 15 Jahren meiner Laufbahn hatte ich einiges an Erfahrungen gesammelt und diverse Studien und Diplome absolviert. Ich startete mit dem selbstlosen Gedanken, mein Wissen in die Welt hinauszutragen.

Auch aus der eigenen Not heraus. Während meinem Hotelbetriebswirtschaftsstudium fand ich im Netz kaum Informationen über Hotelmanagement und Digitalisierung. Klar, die bekannte Fachpresse, Wikipedia, Wirtschaftszeitschriften und so weiter berichteten darüber. Aber keiner erklärte so richtig, worauf es ankommt und wie und warum das Hotels weiterhilft. So wurde Digitalisierung in der Hotellerie mein Steckenpferd. Seit Januar 2017 schreibe ich regelmäßig über digitales Hotelmanagement in meinem Blog Hotel-O-motion und im Podcast spreche ich seit November 2017 mit Interviewpartnern über diese Themen. Damit war ich damals die einzige deutschsprachige Bloggerin, die über Digitalisierung in der Hotellerie schreibt und podcastet. Ich bin es bis heute. Dabei geht es um Tools, die den Betriebsablauf verbessern, digitale Kommunikation, Content, Social-Media-Marketing und alles andere, was zum Hotelmanagement gehört.

Doch wenn du jetzt glaubst, „Mensch, die muss ja vom Erfolg gekrönt sein“ – auf keinen Fall. Leider. Meine Zielgruppe ist zu einem großen Teil wenig technikaffin, bewegt sich selten auf Social Media und liest überwiegend die einschlägige Fachpresse – also Print. Hinzu kommt, dass kostenlose Inhalte für sie keinen hohen Stellenwert einnehmen und die Hotellerie sehr hierarchisch und traditionell tickt. Deshalb hat es auch vier Jahre gedauert, bis ich mit meiner Online-Präsenz Kunden gewonnen habe. Es ist ein dickes Brett. Offline, aber vor allem online.

Viel Geduld und Spucke

Genau diese Eigenschaften meiner Zielgruppe haben mich des Öfteren zweifeln lassen und ich stand mehr als einmal davor, alles hinzuschmeißen.

Doch als Autodidakt – meine Studien habe ich nebenberuflich absolviert – zeichnen mich Durchhaltevermögen und eine gewisse „Verbissenheit“ aus. Das und das gute Zureden aus meinem Netzwerk motivierten mich dranzubleiben. Danke auch an Daniela!

Gerade die Content-Marketing-Welt – und die Suchmaschinen – haben nicht auf den Millionsten Blog gewartet. Und wie schon erwähnt, googeln Hoteliers auch nicht einfach so. All die wunderbaren Keyword-Tools, wie „answer the public“, „ubersuggest“ oder Google Suggest selbst, halfen mir nicht. Die Themen, über die ich schrieb, suchte keiner. In der Zwischenzeit hat sich das geändert. Zum Glück! Denn für mich war von Anfang an klar: All meine Bemühungen im Netz sollten immer auf mein Blog und meinen Podcast zurückführen.

Mein Blog – mein digitales Herz

Ich wollte mich nie von Social-Media-Plattformen abhängig machen und habe meine Strategie auf die Sichtbarkeit meiner Website ausgerichtet. Suchmaschinenoptimierung stand deshalb ganz oben auf der Liste der Dinge, die ich lernen wollte.

Dabei haben mir Danielas Artikel über SEO, diverse Bücher und Fachbeiträge über Google, Bing & Co. geholfen. Außerdem nutze ich dafür das Plugin „All in one SEO Pack“. Und ich bin zertifizierte E-Commerce-Managerin und habe mich für meine Seminararbeit ausführlich damit beschäftigt. Das sind gute Grundlagen, um die Suchmaschinen zu verstehen.

Dennoch schreibe ich für Menschen. Ich versuche, nicht nur in Fachbegriffen, sondern in der Sprache meiner Leser zu sprechen. Nur wenn ich Begriffe verwende, nach denen sie suchen, wird mein Blog gefunden.

Mit Matomo tracke ich meine Website-Besucher, und wenn sie die Cookies zulassen, kann ich teilweise sehen, über welchen Suchbegriff sie auf mein Blog gekommen sind. Je nachdem wie lange sie sich auf meiner Seite aufhalten, kann ich einschätzen, ob sie gefunden haben, was sie suchten, oder ob ich inhaltlich nachbessern muss. Ist dies der Fall, gibt es einen Blogartikel oder Podcast zu diesem Thema.

„Das Geld liegt in der Liste“

Zu Beginn meiner Bloggerlaufbahn habe ich viel über Content und Blog-Marketing gelesen. Erste Anlaufstelle war damals ganz klar bloggerabc. Darüber hinaus las ich auch andere Expertenblogs. Natürlich bin ich auf die Versprechen der selbsternannten Online-Gurus hereingefallen und habe regelmäßig Bauklötze gestaunt, wie die über Nacht reich werden.

Doch eine Sache habe ich mir gemerkt, und das hat sich in seriösen Kursen und aus Erfahrung bestätigt: „Das Geld liegt in der Liste.“

Gleich im ersten Jahr habe ich einen Newsletter eingeführt und gewinne konstant jeden Monat neue Abonnenten. Die Öffnungsrate liegt im Schnitt bei 60 Prozent, die Klickrate zwischen 15 und 25 Prozent. Auch hier habe ich von der Besten gelernt und Danielas Newsletter-Strategie „kopiert“. Du solltest ihren Newsletter abonnieren, der ist sensationell. 

Inzwischen pflege ich E-Mail-Freundschaften mit meinen Abonnenten und erhalte regelmäßig Antworten beziehungsweise Nachfragen zu meinen Newsletter-Inhalten.

Ganz ohne social geht’s halt nicht – Community aufbauen

Meine Zielgruppe liebt Instagram. Deshalb ist das auch mein bevorzugter Kanal, neben Twitter. Auf letzterem sind Hoteliers kaum vertreten. Auf Instagram habe ich im Juni 2019 die erste #hotelsaufinstagram-Challenge durchgeführt. Das war eine meiner besten Ideen. Seitdem hat die Challenge schon dreimal stattgefunden und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Darüber habe ich mir eine treue Community und Kontakt zu den Hoteliers aufgebaut. Über direkte Nachrichten oder Kommentare erfahre ich, wo der Schuh drückt. So gewinne ich unendlich viele Ideen für Blogbeiträge und Podcasts.

Der nächste Schritt im Community-Management wäre für mich, ein eigenes Forum anzubieten. Technisch ist das möglich und mit diversen Tools umsetzbar. Auf der anderen Seite: Wie wahrscheinlich ist es, dass sich ein Hotelier einträgt? Einfacher ist es über Social Media, denn dort befindet sich meine Zielgruppe bereits.

Von unsichtbaren Beziehungen

Über mein Blog habe ich mir meine Reputation aufgebaut. Darüber beobachten mich Hoteliers. Sie nehmen Kontakt auf und stellen Fragen. Gerade zu Beginn des Lockdowns wollten sie wissen, was sie nun tun sollen. Über mein Blog bin ich sichtbar und über den Podcast hörbar geworden. Mein Traffic kommt zu 75 Prozent über die Suchmaschinen (ja da gibt’s außer Google noch ein paar andere).

Auf dem Google Watch Blog habe ich mal gelesen, dass ein User über 700 Touchpoints hat, bevor eine Reise gebucht wird. So ähnlich ist das bei mir auch. Wenn ich meine Kunden frage, wie sie mich gefunden haben, sagen sie, dass sie mich schon seit einiger Zeit beobachten, meinen Newsletter abonniert haben und auch meine Challenge kennen.

Mein Blog ist also in gewisser Weise meine Visitenkarte im Netz – mein persönlicher digitaler Fußabdruck oder mein „digitales Ich“. Darüber bin ich sichtbar, auffindbar und für Leser einschätzbar. Ohne dass ich es weiß, bauen Leser und Hörer eine Beziehung zu mir auf, die irgendwann als persönlicher Kontakt bei mir ankommt. Dann liegt es an mir, den Eindruck zu bestätigen und meinerseits eine Beziehung aufzubauen.

Bloggen ist Beziehungsarbeit. Bewusst und unbewusst. Sichtbar und unsichtbar. Bist du (schon) auffindbar?

Fazit – Mit dem Blog Kunden gewinnen

Die Geschichte von Valerie zeigt, dass mit dem Start eine Blogs klar sein muss, wer die Zielgruppe ist. Wenn du diese nicht kennst beziehungsweise dir nicht klar machst, dann weißt du auch nicht, welche Inhalte du produzieren und veröffentlichen sollst. Woher denn auch? Darum überlege dir genau, in welchen Themen du gut bist beziehungsweise Wissen hast und dieses mit anderen teilen und oder diskutieren willst. Wenn dir in bestimmten Bereichen noch Wissen fehlen sollte, dann macht das gar nichts. Ich weiß auch nicht alles, und als ich 2014 mit dem Bloggen angefangen habe, musste ich mir selbst noch vieles draufschaffen. Das ist normal und du wirst dich weiterentwickeln. Wichtig ist nur, dass du wirklich Lust auf deine Themen hast und dich weiter einarbeitest.

Darum solltest du dir folgende Fragen stellen, wenn du mit einem Blog beginnen willst:

  • Wer soll meinen Blog lesen?
  • Welche Themen interessieren meine Leser?
  • Welche Probleme haben meine Leser und wie kann ich ihnen mit meinen Artikeln helfen?
  • Habe ich immer wieder neue Ideen und Material, das ich zu Artikeln verarbeiten kann?
  • Möchte ich im Netz sichtbar sein, möchte ich, dass mich Menschen im Netz finden können?
  • Habe ich genug Geduld, um mir eine Reputation und Sichtbarkeit auch über Jahre hinweg aufzubauen?
  • Bin ich in der Lage, mich zu vernetzen und mich mit anderen Bloggern, Instagrammern und so weiter auszutauschen?
  • Bin ich bereit, stetig dazuzulernen und das Wissen weiterzugeben?
  • Bin ich in der Lage, seriöse von unseriösen Quellen zu trennen?
  • Bin ich bereit, die Inhalte von anderen Bloggern et cetera zu teilen, wenn ich weiß, dass es meinen Lesern weiterhilft?

Bloggen braucht Zeit, und nur weil wir alle ein Blog ins Netz stellen können, bedeutet das nicht automatisch, dass es auch gelesen wird. Wir brauchen Multiplikatoren, die unsere Inhalte teilen, damit sie sichtbar für andere werden. Als Blogger müssen wir – meiner Meinung nach – in der Lage sein, gute von schlechten Inhalten zu unterscheiden, um den bestmöglichen Wissensservice an unsere Leser liefern. Gute Inhalte von anderen zu teilen hat nichts damit zu tun, die Konkurrenz zu stärken. Ganz im Gegenteil! Es zeigt, dass du dich auskennst, in der Lage bist, gute von schlechten Quellen zu trennen und im besten Fall in der Lage bist, diese sogar kritisch zu bewerten.

Du siehst, es ist möglich, mit dem Blog Kunden und damit Sichtbarkeit, Reputation und Einkommen zu generieren. Die Voraussetzung dafür ist nicht zwangsläufig eine Nische, wobei das super wäre, sondern verdammt gute Inhalte, die deine Zielgruppe wirklich interessieren und durch die du dich abhebst. That’s it!

Wie sieht es bei dir aus mit deinem Blog? Nutzt du es als Marketingkanal, zum Aufbau deines Expertenstatus und oder als Visitenkarte im Netz? Welche Bedeutung hat das Bloggen für dich? Schreib es mir in die Kommentare!

 

Wenn du mit dem Bloggen starten willst und nicht weißt, wie du beginnen sollst, oder wenn du bereits ein Blog hast und du unzufrieden mit den erwarteten Ergebnissen bist, dann helfe ich dir weiter. Kontaktiere mich unter kontakt@bloggerabc.de, wenn du Unterstützung brauchst, und wir arbeiten gemeinsam an deinen Zielen.

 

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Kommentare
(1)

  1. Melinda Frey

    Toller Beitrag! Was ich noch ergänzen möchte, ist dass Seo eine sehr wichtige Rolle spielt, wenn es darum geht User zu gewinnen. Ich arbeite selber in einer Seoagentur und weiß, dass man mit der passenden Strategie immer mehr Umsatz generieren kann.
    Liebe Grüße 🙂

    antworten

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